Umbauten an der Märklin Baureihe 236

Schritt 1: Kurzkupplung

Das Modell der Baureihe 236 von Märklin fristete bei mir lange ein Schattendasein. Obwohl ich schon vor längerer Zeit diese Lok im Kundenauftrag digitalisierte, blieb sie unbeachtet. Wer weiß, warum. Die Beleuchtung bei der Lok 3146 ist nur mit einer Glühlampe ausgeführt, die zentral in der Lok angeordnet ist. Vielleicht schreckte mich dies ab, vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass mir diese Lok in der letzten Zeit vor der Ausmusterung bei der Bundesbahn überhaupt nicht auffiel, obwohl sie in unmittelbarer Umgebung Dienst tat.

Vor kurzem geriet diese Lok plötzlich ins Blickfeld. Zuerst bemerkte ich positiv, dass die mittlere Achse federnd gelagert ist. Dadurch wird in jedem Fall der Massekontakt verbessert, was bei Fahrten über Weichenstraßen und s88-Bereiche nur gut sein kann.

Im ersten Schritt zur Optimierung dieser Lok nahm ich mir die Kupplung vor, denn sie soll in jedem Fall mit den sonst bei mir eingesetzten Kupplungsköpfen kompatibel sein. Es müsste also irgendwie gelingen, einen Schacht nach NEM zu montieren…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umbau auf Kurzkupplung

Die erste Hürde besteht bei dieser Lok im Abnehmen der Halteplatte. Dies gelingt auf folgende Weise zerstörungsfrei: Entsprechend der Abbildung greift man mit einer Pinzette bis maximal zur Hälfte der Öffnung hinein, so dass sich die Halteplatte noch biegen lässt. Dann biegt man diese Halteplatte so weit nach unten (also in Richtung „Gleis“), dass sie sich von den Rastverbindungen löst. Das Befestigen nimmt man am besten in der entgegengesetzten Richtung vor: Erst an der Pufferbohle einhängen, dann hinter dem Drehpunkt festdrücken.

Falls doch eine Halteplatte dem Kupplungswechsel nicht standhält, findet man hier Ersatz.

Gehäuse abnehmen bei der BR236

Die vorderen Griffstangen sind sehr zerbrechlich. Für alle Umbauten ist es daher sinnvoll, das Gehäuse abzunehmen. Das vermindert die Gefahr eines Bruchs.

Unter einer Abdeckplatte ist die Gehäuseschraube versteckt. Nun wird sichtbar, was in ihr steckt: hier wartet noch manche schöne Beschäftigung, denn die Lok soll einmal digital fahren, die Beleuchtung könnte fahrtrichtungsabhängig und auch rot leuchten...

Aber zuerst ist die Kupplung dran.

Der Adapter 671860 ist die optimale Lösung für viele Drehpunktloks. Und auch bei der 236 lässt er sich montieren. Allerdings ist eine Bearbeitung nötig. Denn…

Wie das Bild zeigt, ist die Höhe des Adapters größer als die Materialstärke der alten Relexkupplung. Deshalb schleift man oben und unten so viel weg, dass keine Erhöhung mehr stehen bleibt. Mit einer Schleifscheibe in der Modellbau-Bohrmaschine gelingt dies am besten.

Wichtig ist, dass man auch im Bereich des Drehpunktes Material wegnehmen muss, sonst bewegt sich die Kupplung später nicht. Hier scheint der Adapter dicker zu sein als die Relexkupplung. Natürlich muss man dabei sehr behutsam vorgehen. Auf der Seite wo die Federn angespritzt sind, wird man etwas weniger schleifen als auf der anderen.

Der Adapter lässt sich schlecht aufrecht fotografieren. Deshalb hilft ein Schraubendreher aus.

Hier rechts im Bild der bearbeitete Adapter 671860, links der Ursprungszustand.

Der Adapter ist so eingelegt, dass die Federn auf der oberen Seite, also zum Gehäuse hin angeordnet sind.

Die Federn sorgen für eine exakte Rückstellung der Kupplung in die Mittelstellung. Nach dem Montieren der Halteplatte merkt man sofort, ob man bereits genügend Material abgetragen hat. Falls nicht, bleibt die Kupplung unbeweglich oder stellt sich nicht in Mittelstellung zurück.

Der Umbau ist abgeschlossen. Jetzt kann ein Kupplungskopf eingesteckt werden. Auch der Einbau einer Telexkupplung müsste möglich sein.

Der Kuppelabstand nach dem Umbau ist akzeptabel. Die Freude über den gelungen Umbau ist berechtigt.

Der Nachbau auf eigenes Risiko ist erwünscht. Es kann keine Garantie übernommen werden, dass es bei anderen Loks gleicher Baureihe auch passt. Aber es ist sehr wahrscheinlich.

 

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